Vielleicht hat der eine oder andere es schon gehört oder gelesen. Die Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB) heißt jetzt Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen). Lesen vermittelt Wissen, öffnet Türen zu verborgenen Welten, hilft Empathie zu entwickeln und komplexe Zusammenhänge zu begreifen. Seit seiner Gründung im Jahr 1894 ermöglicht unser Haus mit Büchern, Zeitschriften und anderen Medien barrierefreies Lesen und stillt damit Wissensdurst und Bücherhunger.
Und warum Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen?
Im Laufe der Jahrzehnte gab es immer wieder Veränderungen und neue Herausforderungen, denen sich unser Haus stellen musste. Ob es die neue Hörbuchausleihe in den 50er Jahren, die Ablösung der Tonbandspule durch die Kassette in den 70er Jahren, die Einführung neuer Computertechnik in den 80er Jahren war. Auch gegenwärtig, im Zeitalter der Digitalisierung stehen wir vor neuen Aufgaben, die technische und gesellschaftliche Entwicklungen mit sich bringen.
Mehr und neue Literaturangebote
Die Digitalisierung erleichtert gerade blinden und sehbehinderten Menschen Alltag und Beruf und schafft ihnen neue Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe. Als Zentrum für barrierefreies Lesen werden wir neue Medienformate, wie beispielsweise barrierefreie E-Books, produzieren, damit unser Literaturangebot erweitern und Zugang zu mehr Wissen und Information schaffen.
Als Folge des demografischen Wandels gibt es künftig immer mehr ältere Menschen, die an Augenerkrankungen leiden und schlecht sehen. dzb lesen wird sein Literaturangebot in Großdruck Schritt für Schritt erweitern. So können sehbehinderte Menschen mit Büchern in Großdruck wieder Freude am Lesen finden.
Lesevergnügen für neue Nutzer
Aber nicht nur unsere Medienangebote erweitern sich, auch der Nutzerkreis wird größer. dzb lesen ist neben blinden und sehbehinderten Menschen auch für all jene da, die aufgrund einer körperlichen Einschränkung oder anderer Lese-Handicaps, wie Legasthenie, herkömmlich Gedrucktes nicht lesen bzw. handhaben können.
Gesetzliche Grundlage für die Neuausrichtung unseres Hauses sind die Änderungen im deutschen Urheberrechtsgesetz im Januar 2019. Diese ermöglichen es jetzt, mehr und neue Literaturangebote für einen erweiterten Nutzerkreis barrierefrei aufzubereiten, diese zu verleihen und international auszutauschen.
Dienstleister im Auftrag der Barrierefreiheit
Zudem sind wir als Dienstleister für barrierefreie Kommunikation im Freistaat Sachsen unterwegs und sensibilisieren die Gesellschaft für barrierefreie Medienvielfalt. Wir unterstützen und beraten Verwaltungen, Einrichtungen, Verbände und Unternehmen bei der Erstellung barrierefreier Informations- und Kommunikationsangebote.
Der Namenswechsel ist vollzogen. Nun heißt es für uns, unserem Namen alle Ehre zu machen.