Lustige Gedichte machen Spaß und helfen gegen schlechte Laune. Sie kommen frisch und fröhlich daher und bringen Kinder und Erwachsene zum Lachen. Kennen Sie das Gedicht von den zwei Ameisen, die von Hamburg aus nach Australien reisen wollen? Ihre Reise findet allerdings schon in Altona ein jähes Ende, weil den beiden die Beine schmerzen.
Ein lustiges Gedicht von Joachim Ringelnatz – zu finden in dem Anfang Juni 2022 im dzb lesen erscheinenden taktilen Kinderbuch „Zwei Ameisen auf Reisen“. Es beinhaltet neben diesem noch weitere fünf kurze Tiergedichte von Joachim Ringelnatz, Janosch, Christian Morgenstern, Erwin Moser und Josef Guggenmos in Braille-Vollschrift und Großdruck.
So witzig wie die kurzen Gedichte sind, erscheinen auch die aus verschiedenen Materialien farbenfroh gestalteten Tierillustrationen.
Ein taktiles Bilderbuch zum Blättern, Vorlesen, Tasten, in dem sowohl sehende als auch blinde und sehbehinderte Kinder ab drei Jahren lustige Gedichte entdecken und Illustrationen von Tieren ertasten können.
Papier, Maschine, Fantasie – mehr braucht man nicht!
Wer seinen Verein „einfach machbar e. V.“ nennt, der assoziiert damit, dass er unkompliziert nach Lösungen sucht, aktiv wird, um kurzerhand Dinge zu verwirklichen. Ein passender Name für einen Verein, der 2017 von blinden und sehenden Menschen in Leipzig gegründet wurde. Heute engagieren sich hier neun Mitglieder aus unterschiedlichen Berufen und eine Reihe externer Helfer. Sie möchten das gemeinsame Lernen von Menschen mit und ohne Behinderung fördern oder überhaupt erst einmal ins Leben rufen. Im Vordergrund stehen dabei Projekte und Workshops an Schulen, in denen vor allem Kinder im gemeinsamen Miteinander die Welt der anderen spielerisch entdecken. Mithilfe von gebastelten fühlbaren Bildern erkunden sie ihr Umfeld mit anderen Sinnen und lernen, was Anders sein bedeutet und was jeden Menschen so besonders macht.
Katja Oskamp über Fußpflege und ihr Buch „Marzahn, mon amour“

Im Frühsommer erschien Katja Oskamps Geschichtenband „Marzahn, mon amour“ im dzb lesen (Voll- und Kurzschrift, Großdruck). Darin erzählt die Autorin Geschichten einer Fußpflegerin, die in Berlin-Marzahn, dem größten Plattenbaugebiet der ehemaligen DDR, arbeitet und hier meist Rentnern, Alteingesessenen und in die Jahre Gekommenen begegnet. Das Leben in der einstigen DDR hat diese geprägt und die Wende aus der Bahn geworfen. Katja Oskamp schenkt deren Lebensläufen ein Ohr und macht sie für die Öffentlichkeit sichtbar. Es sind zum Teil witzige, aber auch traurige und ergreifende Porträts – immer individuelle Schicksale, die die Autorin mit großer Anteilnahme, Gespür für Komik und vor allem mit viel Wärme und Menschlichkeit zeichnet.
Die Hexer-Saga im Abonnement
Wer noch nichts von der Hexer-Saga gehört hat, bekommt im Folgenden einen kurzen Überblick.
Was Sie über „Die Hexer-Saga“ wissen müssen
Die Ausgaben
Im Zentrum der Abenteuer steht der Hexer Geralt von Riva. Die eigentliche Saga ist eine Pentalogie („Das Erbe der Elfen“, „Die Zeit der Verachtung“, „Feuertaufe“, „Der Schwalbenturm“, „Die Dame vom See“). Des Weiteren gibt es zwei vor der Pentalogie spielende Kurzgeschichtenbände über Geralt („Der letzte Wunsch“, „Das Schwert der Vorsehung“) sowie den in sich abgeschlossenen Einzelband „Zeit des Sturms“. Im Kurzgeschichtenband „Etwas endet, etwas beginnt“ sind zwei weitere Geralt-Geschichten enthalten.
Der Autor
Die Hexer-Saga ist eine Reihe von Büchern des polnischen Fantasy-Autors Andrzej Sapkowski, die auf mitteleuropäischen Märchen und speziell slawischen Legenden beruht. Der 1948 in Łódź geborene Sapkowski war eigentlich Handelsvertreter, bevor er 1985 an einem Kurzgeschichtenwettbewerb teilnahm und sich dabei von einer alten polnischen Sage über einen Drachentöter inspirieren ließ.
Die Handlung
Die Saga erzählt die Abenteuer des Geralt von Riva, der in jungen Jahren durch eine schmerzhafte Prozedur in einen Hexer gewandelt wurde. Sein Schicksal bringt ihn immer wieder mit der Fürstentochter von Cintra namens Ciri zusammen, und nach dem Tod ihrer Familie nimmt er sie in seine Obhut und liebt sie, als wenn sie seine eigene Tochter wäre. Später werden beide durch Ereignisse, in die sowohl Zauberer als auch die Herrscher mehrerer Reiche verwickelt sind, wieder getrennt. Der größte Teil der Geralt-Saga handelt von den Abenteuern, die der Hexer auf der Suche nach Ciri und bei ihrer Rettung besteht.
Die Welt des Geralt
Sie besteht aus Königreichen, Fürstentümern und dem dunklen Kaiserreich Nilfgaard. Bevölkert wird dieser Kosmos von Menschen und Anderlingen wie Zwergen, Elfen oder Halblingen. Aber auch Dämonen treiben hier ihr Unwesen. Diese Monster zu jagen, ist die Berufung der Hexer – einer kleinen Gruppe von Mutanten, die über umfangreiches Wissen in der Heil- und Kräuterkunde verfügen. Wegen ihres Andersseins von den Menschen gefürchtet, sind es doch die Hexer, die das Böse in Schach halten.
Eine Welt, „in der Menschen oft boshafter sind als Biester“
Legasthenie: Wenn Buchstaben ähnlich aussehen und gleich klingen

Seit Kurzem können neben blinden und sehbehinderten Menschen auch Menschen mit Legasthenie Medienangebote des dzb lesen ausleihen und kaufen. Etwa zwischen fünf und zehn Prozent aller Menschen haben eine Lese- und Rechtschreibstörung (LRS): auch Legasthenie genannt. Diese Menschen nehmen Bilder, aber auch Laute anders wahr und können deshalb die Sprache nicht gut in Schrift umsetzen – oder umgekehrt: die Schrift in Sprache.
Dr. Maria Rauschenberger (33 Jahre) forscht seit ihrer Promotion an der spielerischen Früherkennung der Lese- und Rechtschreibstörung. Für ihre Promotionsarbeit, die sie mit höchster Auszeichnung erfolgreich abgeschlossen hat, wurde sie zudem mit dem Deutschen Lesepreis 2017 ausgezeichnet. Die 33-Jährige hat ein Computerprogramm entwickelt, mit dem eine Lese- und Rechtschreibstörung bei Kindern bereits frühzeitig erkannt werden soll. Im Interview mit Gabi Schulze erzählt sie von diesem Suchspiel für Kinder und von ihrer eigenen Lese- und Rechtschreibstörung.
Unterwegs nach Deutschland
Sind Sie geburtsblind oder späterblindet?
Auf der Insel der Pinguine
Er hat ein ganz außergewöhnliches Hobby. Marc Fälkers große Liebe gilt den Pinguinen. Der 40-Jährige aus Nordrhein-Westfalen, der sich übrigens auch Bücher aus der DZB ausleiht, weiß viel über die putzigen Frackträger und arbeitet als Mitglied aktiv im Artenschutzverein Sphenisco mit. Vor Kurzem erfüllte er sich einen Traum. Er war auf einer Expeditionsreise zu den Falklandinseln unterwegs. Davon und wie es zu dieser Reise kam, erzählt er in einem Interview.
Ein Beutel Kirschen als Dankeschön

Der Terminkalender von Liane Völlger und Ulrike Meinhold ist reichlich gefüllt. Die eine arbeitet als Bibliothekarin in der DZB, die andere beim BSV Sachsen „Blickpunkt Auge“. Beide treffen sich an zwei bis drei Tagen in der Woche und sind dann mit dem Beratungs- und Bibliotheksmobil „Blickpunkt Auge“ in Sachsen unterwegs. Im Juni stand der weiße Mercedes-Sprinter mit dem blauen Auge beispielsweise in Hoyerswerda, Kamenz, Meißen, Löbau, Zittau und Bautzen auf Marktplätzen oder vor Bibliotheken. Die beiden „Blickpunkt-Auge“-Beraterinnen informieren über Zuständigkeiten und staatliche Leistungen, aber auch über rechtliche und finanzielle Ansprüche seheingeschränkter Menschen. Sie geben einen Überblick über Sehhilfen und andere Hilfsmittel, die den Alltag erleichtern können.
Wir haben nachgefragt und wollten mehr wissen über die Menschen, die zu ihnen kommen und Rat suchen, über die Resonanz vor Ort auch in ländlichen Regionen und darüber, was noch besser gehen könnte.
Worin sehen Sie ihre Hauptaufgabe? Was soll die individuelle Beratung bringen?
Meinhold: Ich möchte Ratsuchenden Perspektiven aufzeigen, wie sie mit ihrer Seheinschränkung ihren Alltag selbstständig und mit mehr Lebensqualität meistern können. Nur in der individuellen Beratung ist es möglich, die Bedürfnisse jedes Einzelnen herauszufinden und individuelle Lösungswege zu erarbeiten. Denn die Anliegen und Lebenssituationen der Menschen, die zu uns kommen, sind doch recht unterschiedlich.
Völlger:
Louis-Braille-Festival 2019: Was ist los in Leipzig?
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Aber nicht nur das: Sie müssen auch inhaltlich geplant und gestaltet werden. Keine leichte Aufgabe! Schließlich sind viele Menschen mit den unterschiedlichsten Aufgaben an den Vorbereitungen beteiligt. Deren Arbeit muss koordiniert, Räume und Equipment organisiert, Fördermittel akquiriert und das Budget geplant werden.
Sandra Plessing arbeitet als Veranstaltungsmanagerin in der DZB und organisiert gemeinsam mit dem DBSV das Louis-Braille-Festival 2019, das vom 5. bis 7. Juli in Leipzig stattfindet. Wir sprachen mit ihr über die Herausforderungen bei der Festivalorganisation.
DZB-Hörbücher in Öffentlichen Bibliotheken
Nach einer eintägigen Schulung sind die Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Stadt- und Gemeindebibliotheken in der Lage, ihre sehbehinderten Nutzer unkompliziert anzumelden, die Kataloge der DZB zu nutzen, Hörbücher zu bestellen und diese dann kostenlos entweder in die Stadtbibliothek oder direkt zum Nutzer nach Hause schicken zu lassen. Sehbehinderte Bibliotheksnutzer halten so weiterhin den Kontakt zu ihrer Stadt- bzw. Gemeindebibliothek, deren Mitarbeiter ihnen jederzeit helfend zur Seite stehen. Die Initiative der DZB erweckt großes Interesse. Bisher bieten ca. 50 öffentliche Bibliotheken in Sachsen und Sachsen-Anhalt diesen neuen Service an. Besonders in ländlichen Gebieten erweitert das spezielle Hörbuchangebot der DZB die Medienauswahl der Bibliotheken enorm. Wir sprachen mit Caroline Schürer, Bibliothekarin in der DZB und Initiatorin des Projektes.
Wie ist die Idee zur Initiative entstanden?
Wir stellen immer wieder fest, dass wir viele Betroffene nicht mit unserem Angebot erreichen können oder andersherum: Diese Menschen haben bisher ebenso wenig den Weg in die DZB gefunden. Das sind meist ältere, spät Erblindete oder von einer Augenerkrankung betroffene Menschen. Die Gründe sind unterschiedlich: Zum Beispiel gibt es bei Sehverlust bislang in Deutschland keine medizinische Rehabilitation als Regelleistung. Auch haben ältere Menschen häufig keine Ansprechpartner und sind insbesondere in ländlichen Regionen nicht mehr mobil genug. Dadurch fehlen ihnen das Wissen und der Zugang zu passenden Angeboten. Außerdem ist die Hürde, sich bei einer Blindenbücherei anzumelden, sehr hoch. Das wollten wir ändern und so kommt die DZB mit ihrem Angebot zu den Menschen, um sie an deren „alltäglichen Orten“ zu erreichen. Dabei suchen wir die Zusammenarbeit mit entsprechenden Institutionen, wie beispielsweise Augenärzten und Optikern, aber auch mit kulturellen Einrichtungen wie Stadt- und Gemeindebibliotheken.
Wie überzeugen Sie die Bibliothekare von Ihrer Initiative?
Die Zusammenarbeit mit den Landesfachstellen der entsprechenden Bundesländer erwies sich dabei als unerlässlich. Die Landesfachstellen vermittelten uns viele Kontakte zu öffentlichen Bibliotheken. Wir bekamen mehrmals die Möglichkeit, bei Bibliotheksveranstaltungen, wie Fachleitertagungen und Treffen der öffentlichen Bibliotheken, die Initiative vorzustellen. Unser Vortrag beim Bibliothekskongress 2016 zur Leipziger Buchmesse stieß auf großes Interesse, so dass viele Bibliotheken zu unseren Schulungen kamen und noch kommen. Viele Bibliothekare und Bibliothekarinnen schätzen an der Initiative besonders, dass diese unkompliziert ist, und sie kostenfrei einen Beitrag zu gleichberechtigter Teilhabe leisten können.
Welche Pläne gibt es für die Zukunft? Wie geht es weiter?