Ein Beitrag von Magdalena Groh
„C the Unseen“ – unter diesem Motto möchte Chemnitz als Kulturhauptstadt Europas 2025 bislang Ungesehenes sichtbar machen. Das Kompetenz- und Medienzentrum (KMZ) der Landesschule für Blinde und Sehbehinderte Chemnitz griff dieses Motto auf und stellte den 3. KMZ-Familientag unter das Thema „Kunst und Kultur“ – für alle wahrnehmbar machen.
Am 24. Mai wurde bei strahlendem Sonnenschein und musikalischer Untermalung der Tag und dessen vielseitiges Programm eröffnet. Schulleiter Michael Theiss gab wichtige Impulse: „Wir wissen nicht, was wir nicht sehen.“
Zwischen Graffiti, Linoldruck, Tanz und tastbarer Kunst hatte auch das dzb lesen ein buntes Programm dabei.
Von unterschiedlichsten Instrumenten umgeben stellten Diana Lorenz und Solveig-Marie Oma mit einem Workshop das musikalische Projekt „Do it!“ des Fördervereins „Freunde des barrierefreien Lesens“ vor. Begeistert lernten Besucherinnen und Besucher anhand von barrierefreien Videos die ersten Handgriffe am Musikinstrument kennen. Kostenfrei und ohne Anmeldung können über die Website von „Do it!“ Online-Musikkurse besucht werden.
Im Raum nebenan gab Rene Holzhauer vor interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern einen Überblick über die Geschichte der Braillenoten und faszinierte mit praktischen Beispielen – einem Braillenoten-Rätsel.
Anschließend informierte Dr. Felix Purtov vom Team DaCapo über die Übertragung von Noten in Punktschrift zur analogen und digitalen Nutzung. Dass das der Braillenoten-Service weltweit einzigartig ist und die Bibliothek einen Bestand von 7300 Braillenoten-Werken hat, war für die Anwesenden neu und sorgte für rege Nachfrage.
Zwei Stockwerke darunter, im Eingangsbereich blätterten vor allem die kleinen Besucherinnen und Besucher des KMZ-Familientages durch die vielseitige Auswahl an barrierefreien Kinderbüchern. Caroline Schürer und Magdalena Groh zeigten, wie mit liebevoll produzierten Büchern Literatur für alle wahrnehmbar gemacht werden kann. Dass auch neue Bücher angeschaut werden konnten, freute die Nutzenden der Bibliothek.