Matuschek ist 40 und lebt in der mecklenburgischen Provinz der Wendezeit, die trostloser nicht sein kann – brachliegende Landschaften, verlassene Dörfer, Menschen ohne Arbeit, zu denen auch bald Matuschek gehört. Eigentlich braucht er nicht mehr als ein Zuhause, seine Tauben, zum Angeln ein Boot und seine Arbeit. Das reicht ihm fürs Leben. Doch nach dem Tod seiner Mutter entgleitet ihm dieses: zunächst sein kurzes Liebesglück mit Irina, seine Freundschaft mit Igor, sein Job. Unsicherheit, Chaos und Angst machen sich breit. Er beginnt zu trinken, lebt in der Vergangenheit, lässt sich gehen und kümmert sich nicht mehr um sein Haus und seine geliebten Tauben. Sein Traum, nach Norwegen zu fahren und Lachse zu fangen, ist verflogen. Doch die Autorin glaubt an ihren Protagonisten und gibt ihm eine Chance. So wie seine Tauben immer wieder zurück in den Schlag fliegen, so findet auch Matuschek seinen inneren Kompass und mit dessen Hilfe wieder zurück ins Leben.
Kerstin Preiwuß entwickelt in ihrem Buch ein sensibles Gespür für die Seen- und Seelenlandschaften der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern. Sie erzählt in der einfachen Sprache Matuscheks vom Überlebenskampf ihres Protagonisten, der sich auf der Suche nach dem kleinen Glück über Wasser hält und dabei fast untergeht.
Das Buch hat die DZB in Brailleschrift übertragen. Das Braillebuch ist käuflich zu erwerben und kann ausgeliehen werden.
Rezension zum Buch im Deutschlandradio Kultur
Wie wir heute mit Freude erfahren haben, erhielt die Autorin Kerstin Preiwuß einige Tage nach der Lesung in unserem Haus den Eichendorff-Literaturpreis. Tolle Sache!
https://bit.ly/2I0c4f3