Im November lud die DZB zu einer Lesung im Rahmen des Literaturforums Bibliotheken ein. Die Autorin Constanze John stellte ihr aktuelles Buch „40 Tage Georgien“ vor. Über die Autorin, ihre Reisen und ihr Buch.
Tragisch, herzlich, lebendig und wach – so beschreibt Constanze John Georgien. Insgesamt 11 Wochen reiste sie 2017 durch das kleine Land im Kaukasus. Mehr Zeit hatte sie nicht, denn ihr Buch sollte pünktlich zur Frankfurter Buchmesse im Oktober 2018 erscheinen. Der Wunsch Georgien zu besuchen, wuchs der Autorin vor allem nach ihrer Reisereportage „40 Tage Armenien“. Viele Touristen reisen meist nicht nur nach Armenien, sondern auch gleich noch nach Georgien und Aserbaidschan. Ihr Vorhaben passte zeitlich perfekt zum Ehrengastauftritt Georgiens während der Frankfurter Buchmesse.
„Ich reise langsam und interessiere mich in der Fremde neben Kultur und Geschichte vor allem dafür, wie hier Alltag funktioniert; was denselben bereichert oder eben erschwert, nicht zuletzt auch durch politische Spannungen“, sagt Constanze John. Sie war schon in ganz Europa, Brasilien und Armenien unterwegs und schreibt für Rundfunksender, wie beispielsweise Deutschlandfunk und MDR Reportagen und Feature. Die Reise nach Georgien kam, wie so viele andere auch, über persönliche Kontakte zustande, die sie sich im Vorfeld verschaffte. So lernte sie die Übersetzerin Maja Badridse und den Schriftsteller Dato Barbakadse kennen. Im Land selbst erhielt sie weitere Empfehlungen: „Ich musste auf den Zufall vertrauen, dass er mich an Orte führt, in sprechende Situationen oder zu Menschen, die Spezifisches, zum Beispiel über den Weinanbau oder über den Jazz in Georgien, zu erzählen haben.“
Ein gastfreundliches Land
Von der Hauptstadt Tbilissi aus entdeckt sie die Kaukasusrepublik in alle Himmelsrichtungen. Sie beschreibt jedoch weniger Sehenswürdigkeiten und Landschaften. Vielmehr interessiert sie sich für die „Seele des Landes“. Die Autorin fängt Musik und Klänge des Landes ein, gibt Sagen und Legenden wieder und schildert die georgische Kultur und Kunstszene. Vor allem aber trifft sie Menschen im Alltag und erlebt deren Gastfreundschaft. Diese helfen ihr beim „Über-setzen“ in die so geheimnisvolle Kultur zwischen Orient und Okzident. Den Gästen der Lesung liest sie kleine Episoden vor, die viel über die Lebensweise und Mentalität der Georgier erzählen. Sie vermittelt ihnen deren Lebensgefühl, hier und heute zu leben. Mit ihrer Lesung eröffnet die Autorin den Zuhörerinnen und Zuhörern ein Land mit einer wechselvollen, sehr alten Geschichte, aber auch ein Land, wo Gastfreundschaft und friedvolles Miteinander an erster Stelle stehen. Für die Gäste eine Einladung, Georgien selbst einmal zu besuchen!
Buchtipp: „40 Tage in Georgien“ wird als Hörbuch in der DZB produziert.
„40 Tage Armenien“ von Constanze John, 1 DAISY-CD (11:38 h), Ausleihe 35855