Ein Praktikum im dzb lesen – lohnt sich das?

Ein Beitrag von Lilly Frenk

Hallo! Ich bin Lilly und bald endet mein dreimonatiges Praktikum im dzb lesen. Vielleicht haben Sie bereits einen Beitrag von mir gesehen – hier auf dem Blog oder auf der Website. Aber ich habe meine Zeit hier nicht nur mit ein paar Geschichten über barrierefreie Bücher und Videospiele verbracht. Neben ein paar bibliothekarischen Aufgaben war ich nämlich auch im Bereich Kommunikation und Marketing tätig.

Eine junge Frau mit halblangen blonden Haaren vor einem Bücherregal

 

Seit 2019 lebe ich in Leipzig und studiere Germanistik. Möchte man heutzutage damit noch etwas anderes als Taxifahren, dann lohnt es sich definitiv ein Praktikum zu absolvieren. Und da es für mich nichts Schlimmeres als Autofahren gibt – habe ich mich für ein Praktikum entschieden. Das dzb lesen war mir bereits durch mein Nebenfach, die Buchwissenschaft, bekannt. Ich weiß, dass ich später gern in einem Verlag oder einer Bibliothek arbeiten will und mag die Idee und Motivation, die hier hinter der Arbeit steht.

Aller Anfang ist… heiter

Ich erinnere mich noch an meinen ersten Tag, als sei er nur drei Monate her: Durch die Corona-Krise war ich es in meinem Studentenleben gar nicht mehr gewohnt, plötzlich vor 8 Uhr aufzustehen. Gewöhnlicherweise rollte ich irgendwann gegen 9 Uhr aus dem Bett und setzte mich vor den Computer. Zumindest hatte ich so die vergangenen zwei Jahre verbringen müssen. Trotzdem erwachte ich am 1. November 2022 voller Energie und Vorfreude. Als ich in der Gustav-Adolf-Straße 7 ankam, wurde ich überaus freundlich empfangen. Frau Felsmann führte mich in mein Büro, wo ich erstmal ankommen sollte. Wenig später bekam ich eine umfassende Führung durch das gesamte Zentrum. Dabei wurde ich allen als „die neue Praktikantin“ vorgestellt und führte hier und da ein bisschen Small Talk.

Kurz vor dem Mittag kehrte ich in mein Büro zurück. Da ich immer noch komplett übermotiviert war, konnte ich es kaum erwarten, meine erste Aufgabe zu erledigen. Diese bestand darin, den Anmeldeprozess auf www. dzblesen.de zu dokumentieren, sowie Probleme dabei zu identifizieren. Später trafen wir uns in einem Meeting und besprachen, wie man diesen Prozess optimieren kann. Dabei habe ich mich gleich als ein vollwertiges Teammitglied gefühlt und hatte direkten Einfluss auf die Entwicklungen, die hier vollzogen werden.

Zudem war mein Terminkalender in den ersten Wochen mit vielen bunten Workshops reichlich gefüllt. Zum Beispiel besuchte ich einen Schnupperkurs in Braille, einen Vortrag in und zum Thema Gebärdensprache in Bibliotheken, eine Einführung zu den Möglichkeiten der LEGO-Braille-Steine sowie eine Schulung zur Erstellung barrierefreier Dokumente. Ein Besuch bei blinden und sehbehinderten Kollegen und Kolleginnen brachte mir ihren Umgang mit unterschiedlichen Hilfsmitteln näher. Dank diesen lehrreichen ersten Wochen habe ich nicht nur neue, hilfreiche Dinge gelernt, sondern konnte dadurch bei einigen Aufgaben besser auf die Bedürfnisse der Nutzer und Nutzerinnen eingehen. So wusste ich beispielsweise bei der Überarbeitung des Anmeldeprozesses Bescheid über die unterschiedliche Arbeitsweise und konnte auf diese Bedürfnisse achten.

Recherche, Datenbanken und Blogbeiträge

In der weiteren Zeit habe ich viel Recherchearbeit übernommen. Zwei Wochen lang ging es recht aktiv zu: Mit Linda und Laura (meinen zwei Praktika-Kolleginnen – anscheinend werden hier Leute, deren Vornamen mit L beginnen, besonders gern eingestellt) übernahm ich die Punktschriftausleihe, während Herr Krüger im Urlaub weilte. Dadurch schafften wir einerseits alle unsere 10.000 Schritte am Tag. Zum anderen übten wir den Umgang mit der Bibliotheksdatenbank. Die hat zwar ab und zu versucht, uns Steine in den Weg zu legen, doch dank der Hilfe unseres Kollegen Herrn Kampa konnten wir diese leichtfüßig überspringen.

Insgesamt habe ich viele weitere Highlights erlebt, zum Beispiel vertrat ich das dzb lesen bei einem Plenum, das die Kulturveranstaltung „Jüdische Woche“ organisiert. Ich schrieb Buchtipps und Blogbeiträge und durchforstete die Landesdatenbanken nach empfohlener Lektüre für das Abitur. Natürlich kamen auch typische „Praktika-Aufgaben“ dazu, wie die Vorbereitung der Lesekisten für ein neues Projekt im dzb lesen. Eines kann ich Ihnen jedoch versichern: Ich musste nie Kaffee kochen! Ich habe in allen meinen Aufgaben einen konkreten Zweck sehen können und etwas Neues lernen können. Also kann ich zusammenfassend definitiv sagen: Ja, ein Praktikum im dzb lesen lohnt sich.

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