Impressionen vom Tag der offenen Tür im dzb lesen 2022
„200 Euro zum ersten, 200 Euro zum zweiten, …. 200 Euro zum dritten“, tönt die Stimme des Auktionssprechers über den Hof des dzb lesen. Im Rondell an den Rosenrabatten versteigert der Lions Club „Felix Mendelssohn Bartholdy“ einige seiner für die Auktion bereitgestellten Kunstwerke. Das Geld der Versteigerung soll der Übertragung von Notenwerken Gustav Mahlers in Braillenoten zugutekommen. Während die Versteigerung so langsam Fahrt aufnimmt – es sind nicht viele Gäste, die die Auktion verfolgen – tummeln sich andere an den verschiedenen Ständen im Hof. Das Schauspiel Leipzig und Hörmal-Audio erläutern ihren Service für blinde und sehbehinderte Menschen im Theater und bei Sportveranstaltungen. Der Förderverein „Freunde des barrierefreien Lesens e.V.“ stellt sich vor und macht auf seine Spendenkampagne für das taktile Kinderbuch „Zwei Ameisen auf Reisen“ aufmerksam. Wer Lust hat, kann Brailleschrift schreiben. Kinder basteln und lernen mit LEGO-Braillesteinen spielend das Braille-Alphabet kennen. Am Flohmarkt-Stand des Lions Club liegen Antiquitäten und Bücher zum Verkauf für wenig Geld aus. Und wer Appetit auf Kesselgulasch oder Linseneintopf, die vegetarische Variante, hat, genießt nicht nur Speis und Trank, sondern tut nebenbei noch etwas Gutes. Die Einnahmen fließen direkt in einen anderen Topf, den Spendentopf.
Mehr Gäste bei Hilfsmittelausstellern, weniger in Veranstaltungen
Es ist ein warmer Spätsommertag und viele zieht es an diesem Tag wohl eher in die Natur als ins dzb lesen. Der Besucherstrom ist also überschaubau. Es gibt keine Staus bei den Rundgängen durch die Produktionsräume der Buchbinderei und Druckerei – so wie in Zeiten vor der Pandemie. Die Regelungen des Corona-Schutzkonzeptes für diesen Tag können problemlos eingehalten werden. Die Hilfsmittelaussteller und der Verkauf des dzb lesen empfangen wohl die meisten Gäste. Gaudio Braille, Synphon, das Landeshilfsmittelzentrum Dresden, Blickpunkt Auge Sachsen und andere präsentieren ihre Dienstleistungen und nehmen sich viel Zeit für ihr Publikum. Das sitzt danach noch entspannt bei Kaffee und Kuchen unter der großen Platane im Hof.
Lesung und Vorträge am Vor- und Nachmittag locken nur wenige ins Haus. Eskandar Abadi, der am Vormittag Interessantes über sich und sein Buch „Aus dem Leben eines Blindgängers“ zu erzählen weiß, freut sich trotzdem über die Zuhörenden und bleibt mit einigen auch später noch im Gespräch. Die Kunsthistorikerin Dr. Marianne Risch-Stolz vom Lions Club „Felix Mendelssohn Bartholdy“ lässt das Publikum in ihrem Vortrag „Der Wein in der Kunst“ von den Geheimnissen des Weines kosten. Ein exzellenter Vortrag, der die Teilnehmenden begeistert! Und in den Vorträgen über das Studio, die Dienstleistungen in der Technik-Beratung und das neue Großdruck-Angebot des dzb lesen geben Experten Auskunft über ihre Arbeit und beantworten ebenso Fragen.
Herzlichen Dank und auf Wiedersehen im nächsten Jahr!
Die Gäste, die an diesem Spätsommertag ins dzb lesen gekommen sind, haben ihren Besuch ganz sicher nicht bereut. Nach drei Jahren Corona bedingter Pause war es ein entspannter Neustart, der den Tag der offenen Tür im dzb lesen wieder mit vielfältigen Aktionen und Angeboten belebt hat.
Ein ganz besonderer Dank gilt den Freunden des Lions Club „Felix Mendelssohn Bartholdy“ und des Fördervereins „Freunde des barrierefreien Lesens e.V.“ für deren Engagement, Zeit und finanzielle Unterstützung.
Auf ein Wiedersehen am 2. September 2023! Und dann hoffentlich ohne Corona-Schutzkonzept und mehr Besucherinnen und Besucher!