Ein Blogbeitrag von Josefine Werner

Sechs Monate lang hatte ich die Gelegenheit, hinter die Kulissen der Bibliothek des dzb lesen zu schauen.
Mein Name ist Josefine Werner und ich bin Studentin im 5. Fachsemester an der HTWK Leipzig im Studiengang „Bibliotheks- und Informationswissenschaft“. Im Rahmen des Praxissemesters entschied ich mich, meine Zeit im dzb lesen zu verbringen, um einmal einen Einblick in eine Spezialbibliothek zu erhaschen.
Meine Aufgaben in der Bibliothek hätten unterschiedlicher nicht sein können: Aufgaben zur Unterstützung in der Wissenschaftlichen Bibliothek, Arbeit mit neuem Bestand in Form von Katalogisierung sowie Arbeit mit dem alten Bestand in Form von Aussonderung. Zwischendurch gab es hier und da eine Rechercheaufgabe, um mein Verständnis zum Thema Barrierefreiheit zu erweitern.
Arbeit in der Braille-Ausleihe
Es gab vieles, was Spaß gemacht hat und ich muss sagen, dass mir die Urlaubsvertretung in der Braille-Ausleihe besonders gefallen hat. Am Anfang war ich überrascht zu hören, dass ich gemeinsam mit einer weiteren Praktikantin die Ausleihe übernehmen soll, und dann auch gleich für 14 Tage! Doch ich habe mich dieser Herausforderung gestellt und so schlimm, wie es klang, war es gar nicht. 14 Tage lang jeden Tag die Ausleihe für den Tag vorzubereiten, Adressen für den Versand herauszusuchen und die Braillebücher zurückzubuchen, die von der Ausleihe zurückkamen, waren hierbei die Hauptaufgaben und mit relativ viel Zeitaufwand verbunden. Durch diese Arbeit habe ich ein tieferes Verständnis für den Brailleliteratur-Bestand erhalten und am Ende dieser Zeit habe ich mich plötzlich viel besser in den Magazinen zurechtgefunden. Insgesamt habe ich einen Monat in der Ausleihe verbracht und diese Zeit habe ich mehr als nur genossen.
Täglich habe ich dafür gesorgt, dass Bücher wieder ihren Platz im Bestand finden und war stets fasziniert davon, wie umfangreich ein einzelner Band in der Brailleschrift sein kann. Es war anfangs sehr ungewohnt, die Bücher zurückzustellen und dann von einer Signatur plötzlich 10 Bücher in der Hand zu halten und zu wissen: Das ist alles ein einziger Band! Doch an diesen Zustand gewöhnt man sich erstaunlich schnell und irgendwann hinterfragt man gar nicht mehr, wie das Buch wohl im Schwarzdruck aussieht.
Mein Praktikum war eine sehr schöne Zeit, die vor allem durch das angenehme Klima unter den Mitarbeitern geprägt war. Man wurde gleich am ersten Tag herzlichst begrüßt und ich habe mich sofort wie ein Teil der dzb lesen-Familie gefühlt. Außerdem habe ich viel Neues gelernt und altes Wissen erweitert sowie neue Erfahrungen gesammelt.