Seit Mai 2016 können Menschen mit Seheinschränkungen direkt vor Ort in ihrer Stadtbibliothek – beispielsweise in Bautzen, Chemnitz oder Riesa – ein zusätzliches Angebot an Hörbüchern aus der DZB nutzen. Ermöglicht wird dies durch eine Initiative der DZB mit den öffentlichen Bibliotheken. Diese Partnerbibliotheken haben direkten Zugriff auf die rund 40.000 Hörbücher der DZB im speziellen DAISY-Format.
Wie barrierefreie Comics entstehen
Ob Mangas, Micky Maus oder Lucky Luke – mit ihren fantasievollen Illustrationen sind Comics seit Generationen der Renner bei Kindern und Erwachsenen. Sie sind an kein Genre gebunden, können witzig, spannend und informativ sein. Aber wie stellt man einen barrierefreien Comic für blinde und seheingeschränkte Menschen dar? Darüber machen sich Studentinnen und Studenten der Kommunikations- und Medienwissenschaft, Fachbereich Buchwissenschaft, an der Universität Leipzig und deren Dozent Prof. Dr. Thomas Kahlisch einen Kopf. Der Honorarprofessor und Direktor der DZB gibt den Studierenden in seinem Seminar „Das Buch als Medium ─ Die Zukunft barrierefrei“ Einblick, wie barrierefreie Bücher produziert werden. Dabei spielt die Audiodeskription (Bildbeschreibung) eine wichtige Rolle. Lisanne Suborg (3. Mastersemester Kommunikations- und Medienwissenschaften) erzählt, was für eine gelungene Bildbeschreibung wichtig ist.
Eine barrierefreie Fibel für den Inklusionsunterricht ─ unmöglich oder machbar?
Der achtjährigen Laura macht das Lesen großen Spaß. Sie ist blind und lernt gemeinsam mit sehenden Kindern in einer inklusiven Grundschule. Sie liest im selben Lesebuch wie ihre Mitschüler. Die farbigen Illustrationen mit Teddybär, Elefant und dem fleißigen Bienchen werden beschrieben, die kleine Raupe kann sie mit ihren Fingern tasten. Das finden auch alle sehenden Kinder ganz toll. Eine Situation, die leider noch keine Realität ist, denn solche Lesebücher für den Inklusionsunterricht gibt es nicht. Für Schulbuchverlage ist die Produktion viel zu teuer.
Hörbuchsprecher mit Instinkt für feine Töne
Edwin Diele, Hörbuchsprecher in der DZB, über lange Fußnoten in Hörbüchern, den Idealfall eines gut gesprochenen Buches und worauf es ankommt bei der Lesung eines Hörbuches.
Barrierefreier Hörbuch-Download per DZB-App
Seit 2016 können die Nutzer der Hörbücherei ihre Bücher mithilfe einer App für iOS- bzw. Android-Geräte herunterladen. Die kostenlose DZB-App beinhaltet den gesamten DZB-Hörbuchkatalog mit ca. 40.000 Titeln und verschiedene Recherche-, Verwaltungs- und Ausleihfunktionen, die der Nutzer über sein persönliches Konto ausführen kann. Jan Blüher, blinder Informatiker, hat die App im Auftrag der DZB entwickelt.
Ein starkes Team beim Korrekturlesen
Caroline Waldenburger (W.) und Anja Lehmann (L.) lesen seit 10 Jahren in der DZB gemeinsam Korrektur. Ob Sachbuch, Roman oder Kinderliteratur ─ jedes Buch erfordert von den Korrekturleserinnen neben höchster Konzentration und Allgemeinwissen auch eine gute Zusammenarbeit und Offenheit im Umgang miteinander. Ganz sicher eint beide auch die Leidenschaft für Bücher. Für Caroline Waldenburger, die seit 15 Jahren eher zufällig von der DZB hörte und seitdem hier als Übertragerin und Korrekturleserin arbeitet, gehören Bücher zum täglichen Leben. Anja Lehmann, die blind ist, liest auch gern mal ihren Neffen oder in großer Runde zum Vorlesetag spannende Geschichten vor. Sie arbeitet neben ihrer Tätigkeit als Korrekturleserin auch als freiberufliche Übersetzerin. Was für sie am Korrekturlesen interessant ist und welches Buch sie ihrer Kollegin empfiehlt, lesen Sie im Folgenden.
Einmal Südafrika und zurück
Kristina Wichert lebt in München. Sie mag die Großstadt, weil sie als hochgradig Sehbehinderte viel mehr Möglichkeiten hat, selbstständig am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Vor über 20 Jahren ist sie aus Thüringen nach Süddeutschland gezogen und arbeitet jetzt als Angestellte bei einer gesetzlichen Krankenkasse. In der Freizeit ist sie gern mit Freunden im Englischen Garten unterwegs und sitzt im Sommer auch viel auf ihrem Balkon. Doch ihre große Leidenschaft gehört dem Reisen. Gabi Schulze traf Kristina Wichert in Leipzig, als sie in einer Veranstaltung des Grassi-Museums über ihre Reiseerlebnisse in Südafrika sprach.
Über Kompositionen in der Musik, Architektur und Gartenbaukunst
Die DZB produzierte im Auftrag des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Niedersachsen e. V. den Gartenführer „Der Große Garten in Hannover-Herrenhausen“. Wir sprachen mit dem hochgradig sehbehinderten Autor Martin Rembeck. Er erzählt Interessantes über seine Arbeit als Klavierstimmer und Klavierlehrer, seine Vorträge zur „klingenden Kulturgeschichte“ und die faszinierenden Berührungspunkte zwischen Musik und anderen Künsten. Natürlich stellt er uns auch das barocke Meisterwerk, den Großen Garten in Hannover-Herrenhausen, vor.
In Ottawa als Mitarbeiterin an der Deutschen Botschaft tätig
Lydia Sasnovskis, 39, blind, ist Bibliotheksnutzerin der DZB und Abonnentin von „in puncto DZB“. Von allen Leserinnen und Lesern des Kundenmagazins wohnt sie ganz sicher am weitesten von Deutschland entfernt, nämlich in Ottawa (Kanada). Warum Sie dort lebt und was Sie mit der DZB verbindet, erfahren Sie im folgenden Interview.