Wir haben einen neuen Namen

Vielleicht hat der eine oder andere es schon gehört oder gelesen. Die Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB) heißt jetzt Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen). Lesen vermittelt Wissen, öffnet Türen zu verborgenen Welten, hilft Empathie zu entwickeln und komplexe Zusammenhänge zu begreifen.  Seit seiner Gründung im Jahr 1894 ermöglicht unser Haus mit Büchern, Zeitschriften und anderen Medien barrierefreies Lesen und stillt damit Wissensdurst und Bücherhunger. Weiterlesen …

Unterwegs nach Deutschland

Péter Iván ist Nutzer des dzb lesen. Das Besondere: Er ist Ungar und liest bzw. hört die Bücher auf Deutsch. Im Interview erzählt der Budapester, der italienische Sprache und Kultur studierte und seit 2005 als medizinischer Masseur in dem berühmten Széchenyi-Bad tätig ist, über seine Arbeit, seine Heimatstadt Budapest, seinen Alltag als Vater einer sechsjährigen Tochter und seinen größten Wunsch, in Deutschland zu leben.

Sind Sie geburtsblind oder späterblindet? Weiterlesen …

„Augen zu und mal hören, wie ein Hörfilm wirkt.“

Dokumentarfilme über gesellschaftlich relevante Themen, wie zum Beispiel Ökologie, Klimaschutz und Demokratie sorgen in der Öffentlichkeit für engagierte Debatten. Das Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm (DOK) lässt seit einigen Jahren auch blinde und sehbehinderte Menschen daran teilhaben. Das Angebot an barrierefreien Hörfilmen nimmt von Jahr zu Jahr zu. Ein Beitrag von Gabi Schulze. Weiterlesen …

Mit anderen Augen – Inklusionspaten ermöglichen Teilhabe

Logo Inklusionspaten mit 2 stilisierten Personen

Die Woche des Sehens macht mit bundesweiten Aktionen vom 8. bis 15. Oktober auf die Belange von blinden und sehbehinderten Menschen aufmerksam. „Mit anderen Augen“, so lautet das diesjährige Motto, das auch für ein aktuelles Leipziger Projekt sehr gut passt: Leipziger Bürger*innen engagieren sich als sogenannte Inklusionspaten und begleiten blinde und sehbehinderte Menschen zu Kultur- und Freizeitangeboten. So wird Teilhabe ermöglicht!

Die Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB), die Diakonie Leipzig sowie das Schauspiel Leipzig haben bestehende Konzepte erweitert und einen Pool geschaffen, der verschiedene Interessenlagen vereint. Zunächst wurden und werden Freiwillige erfasst, die blinde und sehbehinderte Menschen zu Veranstaltungen begleiten wollen- eben Inklusionspaten.

Auf dieses Kontingent können dann blinde und sehbehinderte Theater-, Museums- oder Festivalgänger zugreifen, wenn sie Begleitung wünschen. Zudem können sich Veranstalter melden, die den Service der Inklusionspaten nutzen wollen, um ihr Programm diesen potentiellen Besuchern anzubieten. Hierfür kommt grundsätzlich jedes Veranstaltungsformat in Frage, das ggf. schon barrierearm oder inklusiv konzipiert ist. In jedem Fall gibt es dazu eine passende Beratung.

„Es ist an der Zeit, die großartige Idee der Inklusionspaten auf ganz Leipzig auszuweiten! Nicht allein mit Blick auf das Louis-Braille-Festival im Juli 2019 in Leipzig unterstützen wir das Engagement sehr und freuen uns, wenn sich immer mehr Kulturinstitutionen beteiligen“, so Sandra Plessing, zuständige Projektleiterin in der DZB. Passend zum Festival trägt die DZB das Thema Barrierefreiheit und Inklusion im Kulturbereich in die Stadt Leipzig – mit dem Ziel, dauerhaft etwas zu bewegen und mehr Angebote in der Stadt für blinde und sehbehinderte Menschen zu schaffen.

Mitmacher gesucht!

Alle Informationen für Interessenten sind unter www.inklusionspaten.de zusammengefasst. Durch die hier benannten Ansprechpartner wird das Angebot koordiniert. Weiterlesen …

Museumsnacht 2018 in Leipzig und Halle: Das ist Kult!

Einmal im Jahr, wenn es dämmert, die Lichter langsam an- und viele Türen aufgehen, laden Museen, Bibliotheken sowie Ausstellungshäuser in Leipzig und Halle zur Museumsnacht ein. So erwarten am 5. Mai 2018 viele Einrichtungen unter dem Motto „Kult“ ihre Gäste mit einem besonderen Programm und Aktionen zum Mitmachen. Kult ist die Museumsnacht in diesem Jahr selbst, denn das Event jährt sich zum zehnten Mal. Ein kleines Jubiläum!

Briefkasten mit Flyer "Gedicht von Wilhelm Busch"
Hier kommen die Postkartengrüße in Brailleschrift hinein

Die DZB macht schon lange mit: Von 18 bis 24 Uhr verwandelt sie sich auch in diesem Jahr in das Postamt der Museumsnacht. Besucher können hier Postkartengrüße in Brailleschrift schreiben und versenden. Die Nachtschwärmer lernen Louis Braille kennen, eine Person mit Kultstatus, die die Blinden- oder Brailleschrift erfunden hat. Sie erfahren, wie taktile Kinderbücher, Braille- und Hörbücher hergestellt werden und wie Brailleschrift gedruckt wird.

Pichtmaschine mit Postkarten
Postkarten in Brailleschrift mit der Pichtmaschine schreiben

Zur Erinnerung an die Museumsnacht erhalten die Gäste druckfrisch ein Gedicht vom Kultautor Wilhelm Busch, natürlich in Brailleschrift und in großer Schrift. Objekte mit Kultfaktor lassen sich leicht finden: Egal ob es die mehrbändige Ausgabe von „Herr der Ringe“ in Brailleschrift ist, das in der DZB erschienene Hörbuch des Rammstein-Keyboarders Flake, in das die Besucher bei einem Gläschen Wein reinhören können. Oder aber kultige Sandmännchen-Reliefs, die verschenkt werden.

Smartphones für Blinde – ist das Magie? Und können Spiele für Blinde Kult sein? Besucher bekommen Antworten auf diese Fragen. Auch auf: Was ist eigentliche Audiodeskription im Theater? Das Schauspiel Leipzig ist auch da und erklärt es.

Ein Besuch in der DZB lohnt sich!
DZB, Gustav-Adolf-Straße 7, von 18 bis 24 Uhr

Wie E-Books für jedermann zugänglich werden

Knapp 25 Prozent aller Bundesbürger lesen E-Books, am eifrigsten dabei sind 14- bis 29-Jährige mit 37 Prozent. Und blinde und seheingeschränkte Menschen oder Menschen mit einer Leseschwäche? Für diese wären elektronische Bücher erst recht von Vorteil. Doch es gibt kaum E-Books, die barrierefrei sind. Über ein interessantes Projekt in der DZB und warum es so schwer ist, elektronische Bücher für alle zu produzieren. Weiterlesen …

Fortsetzung folgt! – Zum 30. Jahrgang des „Literaturtreffs“

Für alle Bücherfreunde, die viel lesen und gern ein gutes Buch zur Hand nehmen möchten, ist der „Literaturtreff“ genau das Richtige. Woche für Woche werden ausgewählte Romane und Erzählungen namhafter in- und ausländischer Autoren in Fortsetzungen veröffentlicht. 2017 geht die Zeitschrift in ihr 30. Jahr. Zum Jubiläum wagen wir einen kleinen Rückblick und informieren Sie über interessante Fakten und Zahlen zum Literaturblatt.

Der Anfang

In den 60-er Jahren des 20. Jahrhunderts werden in der DZB aus Kapazitätsgründen kaum noch belletristische Titel in Brailleschrift gedruckt. Die pro Jahr für Druck in Braille vorgesehenen 4000 Schwarzdruckseiten müssen vorrangig für Schul- und Sachliteratur umgesetzt werden. Um den Menschen mehr belletristische Werke anbieten zu können, wird die Idee des Fortsetzungsromans adaptiert. So erscheint 1968, also vor 50 Jahren, der eigentliche Vorläufer des Literaturtreffs – Romane in Fortsetzungen. Das Zeitschriftenformat ermöglichte nun – im Gegensatz zu handschriftlich übertragenen belletristischen Werken – den Druck einer hohen Stückzahl der Romane in Fortsetzungen, so dass diese viele Bücherfreunde im Abonnement lesen konnten.

Es werden vorrangig Werke der Gegenwartsliteratur gedruckt, die man in der Öffentlichkeit diskutiert, aber auch internationale Romane und Erzählungen und Klassiker der Weltliteratur. So erscheinen beispielsweise „Der Fall Deruga“ von Ricarda Huch, „Der gelbe Hai“ von Wolfgang Schreyer, „Der weiße Dampfer“ von Tschingis Aitmatow, „Jenseits“ von John Galsworthy und „Mord braucht Reklame“ von Dorothy Sayers.

Ein neuer Name

1988 wird die Zeitschrift in „Literaturtreff“ umbenannt. Auch inhaltlich erweitert sich ihr Spektrum. Ins Programm aufgenommen werden Reiseberichte, Essays, Tagebücher und Lyrik. Die Titelliste 1988 enthält u.a. Humor von Ephraim Kishon, Erzählungen von Friedrich Dürrenmatt, eine Würdigung von Erwin Strittmatters 75. Geburtstag, ein derb-dreistes Eroticon aus dem 18. Jahrhundert und Anmerkungen Umberto Ecos zu seinem Roman „Der Name der Rose“. Seit 1991 wird die Zeitschrift wöchentlich ausgeliefert.

Wichtiges Kriterium

Jeder Roman bzw. jede Erzählung, die im „Literaturtreff“ in Fortsetzungen gelesen werden kann, soll weder in Braille noch als Hörbuch zugänglich sein. Dieses Kriterium der Zeitschrift ist in der gegenwärtigen modernen Medienlandschaft immer schwieriger zu erfüllen. Bekannte Bücher namhafter Autoren kommen heute viel schneller als früher in den Bestand der Bibliotheken, vor allem im Hörbuchbereich.

Vom Krimi bis zur Satire

In 30 Jahren „Literaturtreff“ werden die Bücher solcher renommierter internationaler Autoren wie Sandor Máraí, John Grisham, Isabel Allende, Andrea Camilleri und John Updike in Fortsetzungen veröffentlicht. Die verschiedensten Genres von Krimis über historische Romane und Märchen bis hin zu Liebesromanen und Satire – immer mit hohem literarischen Anspruch – haben seitdem ihre Leser gefunden.

Im neuen Gewand

Im 25. Jahrgang, passend zum Jubiläum, erhält der „Literaturtreff“ ein neues Gewand: Ab 2012 erscheint die Zeitschrift im handlichen A4-Format. Beibehalten wird der Plattendruck als Garant für das hohe Niveau des Brailledrucks. Das Jahresabonnement für 52 Hefte in Blindenkurzschrift kostet 62,40 EUR (1,20 EUR pro Heft).

Wussten Sie schon, dass …

  • die Zeitschrift aktuell einen treuen Abonnentenstamm von 208 Bücherfreunden hat?
  • im Februar 1992 den „Literaturtreff“ 163 Abonnenten lasen?
  • sowohl Männer als auch Frauen zu fast gleichen Teilen die Zeitschrift beziehen, 114 Frauen und 94 Männer?
  • dass die DZB die Zeitschrift bis nach Zypern, Ungarn, Kanada und Luxemburg liefert?
  • der älteste Leser 90, die jüngste Leserin 22 Jahre alt ist?

Statements von LeserInnen Weiterlesen …