Der Autor entführt uns in diesem Roman in eine nahe Zukunft mit selbstfahrenden Autos, intelligenten Kühlschränken und Robotern, in eine Zeit, in der wir fast schon leben. In dieser nahen Zukunft sollen überall auf der Welt Smart Cities entstehen. Deren Häuser bieten mithilfe künstlicher Intelligenz besten Komfort und Bequemlichkeit für die, die darin wohnen. Zugleich wird das traute Heim aber zu einer Datensammelmaschine, die den Menschen zu einer gläsernen Person werden lässt. Niklas Maak erzählt von Turek, der als Ingenieur am Umbau der Städte mitwirkt und der die zunehmende Digitalisierung, den damit einhergehenden menschlichen Kontrollverlust und die staatliche Überwachung erlebt. Sein Chef greift einen schon in den 70er Jahren entworfenen Plan auf. Er möchte die ägyptische Qattara-Senke mit dem Wasser des Mittelmeeres fluten und Smart Cities an der Küste bauen. Turek zunächst euphorisch an der Umsetzung beteiligt, erkennt durch Schlüsselerlebnisse immer mehr die Kehrseiten einer digitalisierten Welt.
Zwei Ameisen auf Reisen: ein taktiles Bilderbuch mit Tiergedichten
Lustige Gedichte machen Spaß und helfen gegen schlechte Laune. Sie kommen frisch und fröhlich daher und bringen Kinder und Erwachsene zum Lachen. Kennen Sie das Gedicht von den zwei Ameisen, die von Hamburg aus nach Australien reisen wollen? Ihre Reise findet allerdings schon in Altona ein jähes Ende, weil den beiden die Beine schmerzen.
Ein lustiges Gedicht von Joachim Ringelnatz – zu finden in dem Anfang Juni 2022 im dzb lesen erscheinenden taktilen Kinderbuch „Zwei Ameisen auf Reisen“. Es beinhaltet neben diesem noch weitere fünf kurze Tiergedichte von Joachim Ringelnatz, Janosch, Christian Morgenstern, Erwin Moser und Josef Guggenmos in Braille-Vollschrift und Großdruck.
So witzig wie die kurzen Gedichte sind, erscheinen auch die aus verschiedenen Materialien farbenfroh gestalteten Tierillustrationen.
Ein taktiles Bilderbuch zum Blättern, Vorlesen, Tasten, in dem sowohl sehende als auch blinde und sehbehinderte Kinder ab drei Jahren lustige Gedichte entdecken und Illustrationen von Tieren ertasten können.
Hable One – Das kleine Kraftpaket für Smartphones
Ein Beitrag von Katja Löffler
Smartphones verfügen in der Regel über einen sogenannten Touch-Screen, auf dem sich mit Wisch- und Tippgesten navigieren und sämtliche Funktionen auslösen lassen. Tasten hingegen gibt es kaum oder gar nicht mehr, so dass man, möchte man noch welche zur Eingabe und Navigation haben, auf externe Tastaturen, die drahtlos via Bluetooth mit dem Smartphone verbunden werden, zurückgreifen kann. Allerdings ist die Auswahl in Art und Form am Markt groß, da fällt die Entscheidung schwer. Doch eine davon kann ich hier nun ausführlich vorstellen, da mir die Firma Hable aus den Niederlanden freundlicherweise ein Testexemplar der Hable One Brailletastatur im Hosentaschenformat, zur Verfügung gestellt hat.
Leichter lesen mit Großdruckbüchern
Lesen soll entspannen und nicht anstrengen! Auch Menschen mit eingeschränkter Sehfähigkeit können ihre Lieblingslektüre genießen. Die neue Großdruck-Bibliothek des dzb lesen bietet seh- und lesebehinderten Menschen eine vielfältige Auswahl an Großdruck-Literatur mit Büchern von Agatha Christie und Charles Dickens, über Umberto Eco und Andrea Camilleri, Dora Heldt und Jonas Jonasson, bis hin zu Daniela Krien und Ingo Schulze. Ungefähr 300 Titel bilden den Auftakt der Großdruck-Bibliothek. Darunter befinden sich zur Hälfte Romane, rund ein Drittel sind Kinder- und Jugendbücher und der Rest Sachbücher.
„Mit der Großdruck-Ausleihe kommen wir dem Bedürfnis seh- und lesebehinderter Menschen nach Lesestoff in großer Schrift nach“, sagt Christiane Felsmann, Leiterin von Bibliothek-Beratung-Verkauf. „Hauptmerkmale der Großdruckbücher sind eine Schriftgröße von mindestens 17 Punkt und eine sorgfältige Auswahl der Titel. Ziel des Projektes war es ein nutzerorientiertes Angebot über einen ansprechenden Online-Katalog zu schaffen.“
„Ich schenk dir eine Geschichte“ 2022 in Braille, Großdruck und als Hörbuch
Zum Welttag des Buches am 23. April läuft jedes Jahr eine deutschlandweite Aktion zur Leseförderung. Buchhandlungen starten rund um diesen Tag die Aktion „Ich schenk dir eine Geschichte“. 2022 ist es das Buch „Iva, Samo und der geheime Hexensee“ von Bettina Obrecht, das an Schülerinnen und Schüler der Klassen 3 und 4 geht. Das Zentrum für barrierefreies Lesen beteiligt sich an der Aktion und gibt die Freude am Lesen an alle blinden, seh- und lesebehinderten Kinder weiter. So hat es das Buch in Brailleschrift, Großdruck, eBraille und – ganz neu – auch als Hörbuch zur Ausleihe produziert. Die verschiedenen Ausgaben wurden im Haus in Braille- und Großschrift übertragen, gedruckt und gebunden bzw. als Hörbuch gelesen.
Buchtipp: „Tasso im Irrenhaus“ von Ingo Schulze
Kennen Sie das Gemälde „Tasso im Irrenhaus“ von Eugène Delacroix? Um dieses Kunstwerk geht es in einem der drei Texte im gleichnamigen Erzählband von Ingo Schulze. Der Ich-Erzähler hat vor diesem Gemälde ein aufdringliches Gespräch mit einem Schweizer Verleger, der allwissend über die Kunst des Malers referiert. In der Erzählung „Das Deutschlandgerät“ schreibt der Erzähler statt eines Katalogtextes über den Konzeptkünstler Reinhard Mucha einen Brief an eine Museumsdirektorin. Dieser handelt von einem Schriftsteller-Dissidenten, der dem Erzähler die Installation Reinhard Muchas erläutert hat. In „Die Vorlesung“ möchte der Erzähler den sterbenskranken Maler Johannes Grützke interviewen. Doch dazu kommt es nicht, weil auch Freunde im Hospiz anwesend sind. Diese führen eine Diskussion, was Kunst alles kann, was Wahrheit in der Kunst ist und welches Verhältnis es zwischen Kunst, Literatur und Leben gibt.
Bücher lesen? Was können wir tun?
Vor zwei Jahren, als ein Virus namens Corona Europa erreichte und sowohl unser soziales als auch gesellschaftliches Leben lahmlegte, glaubte ich nicht daran, dass es noch etwas Schlimmeres geben könnte. Meine Angst vor dem Corona-Virus weicht nun der Angst vor einem dritten Weltkrieg.
Buchtipp: „Permanent record“ von Edward Snowden
Haben Sie manchmal, wenn Sie Ihr Handy benutzen, das Gefühl, es hört jemand permanent mit? Spätestens seit den Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden wissen wir von der weltweiten Überwachungstätigkeit der amerikanischen Geheimdienste. Aber was ist Edward Snowden für ein Mensch, der den Mut hatte, diesen unfassbaren Skandal aufzudecken? In seiner Autobiografie erzählt der Whistleblower von seiner Kindheit und seinen frühen Computer-Kenntnissen, dass er ursprünglich seinem Land dienen wollte, und wie er vom Geheimagenten der CIA und NSA zum Bekämpfer der Geheimdienste und seiner Überwachungspraktiken wurde. Er beschreibt, wie er zu dem Entschluss kam, riesige Datenmengen der US- Geheimdienste außer Landes zu schmuggeln. Man erfährt von seiner Flucht nach Hongkong und wie er sein Material Journalisten zur Verfügung stellte.
Buchtipp: „München“ von Robert Harris
Es sind genau vier Tage im September 1938, die Robert Harris in seinem Roman „München“ beschreibt. Vier Tage, in denen der Weltfrieden am seidenen Faden hängt. Hugh Legat, der Privatsekretär Chamberlains, begleitet den britischen Premierminister nach München, der sich mit Hitler, Mussolini und Daladier zu einer kurzfristig einberufenen Konferenz trifft. Chamberlain will unter allen Umständen einen Krieg in Europa verhindern. In München begegnet Legat seinem ehemaligen Studienfreund Paul von Hartmann, der Diplomat im deutschen Außenministerium ist und bei der Konferenz als Dolmetscher fungiert. Insgeheim arbeitet er im Widerstand gegen Hitler. Hartmann weiß, dass Hitler den Krieg will, und versucht, den Briten Beweise dafür zu liefern.
„Wir konnten unser Glück kaum fassen“
Seit Frühjahr 2021 ist es im dzb lesen möglich, auch aktuelle englischsprachige Literatur in Brailleschrift auszuleihen. Ein Ausleihservice, den Liebhaberinnen und Liebhaber der englischen Sprache sehr begrüßen.