Blibu20 – die neue Version des Katalogprogramms

Ein Beitrag von Susanne Siems

Bekanntlich gibt es viele Wege, die nach Rom führen. Mittlerweile gibt es fast genauso viele Wege, die zu unseren dzb lesen Hörbüchern führen. Ein Weg ist das Katalogprogramm Blibu (abgekürzt für Blindenbuch), das durch Werner Rupp aus Münster entwickelt wurde. Dieses Programm liegt nun als Blibu20 in einer ganz neuen Version vor. Ich möchte hier kurz einige grundlegende Funktionsweisen vorstellen. Weiterlesen …

Gesellschaftsspiele – ein Hobby für blinde Menschen?

Auf einem Tisch sind ein "Mensch ärgere dich nicht" für blinden Menschen, Würfel mit taktilen Punkten und ein Kartenspiel
Mensch ärgere dich nicht

Der Sommer ist vorbei, die Tage werden kürzer. Jetzt ist die schönste Zeit, lange Winterabende mit Freunden und Familie zu verbringen– vielleicht mit einer großen Kanne Tee und dem einen oder anderen spannenden Gesellschaftsspiel. Katja Löffler (Stiftung Centralbibliothek für Blinde, Hamburg) hat recherchiert, welche Spiele es für blinde Menschen gibt und folgende interessante Informationen für Sie. Weiterlesen …

Legasthenie: Wenn Buchstaben ähnlich aussehen und gleich klingen

GEsicht einer jungen Frau mit Brille und blonden, halblangen Haaren
Dr. Maria Rauschenberger

Seit Kurzem können neben blinden und sehbehinderten Menschen auch Menschen mit Legasthenie Medienangebote des dzb lesen ausleihen und kaufen. Etwa zwischen fünf und zehn Prozent aller Menschen haben eine Lese- und Rechtschreibstörung (LRS): auch Legasthenie genannt. Diese Menschen nehmen Bilder, aber auch Laute anders wahr und können deshalb die Sprache nicht gut in Schrift umsetzen – oder umgekehrt: die Schrift in Sprache.
Dr. Maria Rauschenberger (33 Jahre) forscht seit ihrer Promotion an der spielerischen Früherkennung der Lese- und Rechtschreibstörung. Für ihre Promotionsarbeit, die sie mit höchster Auszeichnung erfolgreich abgeschlossen hat, wurde sie zudem mit dem Deutschen Lesepreis 2017 ausgezeichnet. Die 33-Jährige hat ein Computerprogramm entwickelt, mit dem eine Lese- und Rechtschreibstörung bei Kindern bereits frühzeitig erkannt werden soll. Im Interview mit Gabi Schulze erzählt sie von diesem Suchspiel für Kinder und von ihrer eigenen Lese- und Rechtschreibstörung. Weiterlesen …

Unterwegs nach Deutschland

Péter Iván ist Nutzer des dzb lesen. Das Besondere: Er ist Ungar und liest bzw. hört die Bücher auf Deutsch. Im Interview erzählt der Budapester, der italienische Sprache und Kultur studierte und seit 2005 als medizinischer Masseur in dem berühmten Széchenyi-Bad tätig ist, über seine Arbeit, seine Heimatstadt Budapest, seinen Alltag als Vater einer sechsjährigen Tochter und seinen größten Wunsch, in Deutschland zu leben.

Sind Sie geburtsblind oder späterblindet? Weiterlesen …

„Augen zu und mal hören, wie ein Hörfilm wirkt.“

Dokumentarfilme über gesellschaftlich relevante Themen, wie zum Beispiel Ökologie, Klimaschutz und Demokratie sorgen in der Öffentlichkeit für engagierte Debatten. Das Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm (DOK) lässt seit einigen Jahren auch blinde und sehbehinderte Menschen daran teilhaben. Das Angebot an barrierefreien Hörfilmen nimmt von Jahr zu Jahr zu. Ein Beitrag von Gabi Schulze. Weiterlesen …

Ein Flachpass mit dem linken Fuß

Seit fast zwei Jahren arbeitet Florian Eib als Audiodeskriptionssprecher für Europa- und Weltmeisterschaften im Fußball und Handball beim ZDF. So hörte man ihn erst kürzlich bei der Handball-WM im spannenden Hauptrundenspiel gegen Kroatien. Aber auch den Bundesliga-Spielen des Blindenfußballs gab er seine Stimme und schilderte unter anderem begeistert die Toraktion von Serdal Celebi, die später von der Sportschau zum Tor des Monats gekürt wurde. Gabi Schulze stellt den ambitionierten Sportjournalisten und Mediensprecher vor. Weiterlesen …

Wir öffnen Türen…

Tipps und Tricks zur barrierefreien E-Book-Gestaltung

In diesem Jahr versüßen wir Verlagen, Publizisten und allen Interessierten die Weihnachtszeit mit einem besonderen Adventskalender. Türchen für Türchen beantwortet die DZB spannende Fragen zur Erstellung barrierefreier EPUB-Publikationen.

Diese Tipps und Tricks machen E-Books nicht nur nutzerfreundlicher, sondern auch für blinde und sehbehinderte LeserInnen zugänglich.

Eine Zusammenfassung der 24 Tipps steht als elektronische Publikation in den Formaten EPUB und PDF zum Download zur Verfügung.

Viel Spaß beim Lesen, Lernen und Nachmachen!
Bei Fragen oder Feedback schreiben Sie uns auf Twitter unter dem Hashtag #WirÖffnenTüren oder per Nachricht an @dzb_tech.

Fröhliche Weihnachten!

Foto eines in zwei Händen gehaltenen Weihnachtsgeschenkes

Türchen 1: Warum ist die Erstellung einer TOC-Navigation so wichtig?

Laut einer Umfrage von Booknet Canada gehört das Inhaltsverzeichnis, im Englischen Table of Content (TOC), zu den wichtigsten Navigationsfunktionen digitaler Bücher. 67% der LeserInnen digitaler Publikationen gaben an, die TOC-Navigation bei der Suche von Informationen zu nutzen. (vgl. https://www.booknetcanada.ca/blog/2018/8/1/how-do-readers-use-ebooks?rq=Table%20of%20Content)

Auch für Screenreader-NutzerInnen stellt die TOC-Navigation ein wichtiges Navigationsmittel dar. Doch warum ist das so?

Üblicherweise verwenden Screenreader-NutzerInnen die Tastatur, um auf Webseiten oder in digitalen Dokumenten selektiv navigieren zu können. Mithilfe entsprechender Tastaturbefehle können sie beispielsweise zum nächsten Link oder von Überschrift zu Überschrift zu springen.

Da sich eine EPUB-Publikation in der Regel jedoch aus mehreren XHTML-Dokumenten zusammensetzt, kann es bei der Tastaturbedienung zu Problemen kommen, wenn per Tastaturbefehl eine Überschrift außerhalb des aktuellen Inhaltsdokumentes angesteuert werden soll.

Abhilfe schafft hier die TOC-Navigation. Diese steht in den meisten EPUB-Readern als „übergeordnetes“ Navigationsmenü zur Verfügung und ermöglicht so eine Inhaltsdokumente-übergreifende Navigation im EPUB.

Screenshot eines E-Books; über dem Textinhalt schwebt ein Navigationsmenü (TOC)

Angelegt wird die TOC-Navigation als (verschachtelte) geordnete Link-Liste im Navigationsdokument des EPUB’s. Wichtig dabei: Um zu gewährleisten, dass sich alle Inhalte des E-Books gezielt ansteuern lassen, sollte die TOC-Navigation die gesamte Buchstruktur abbilden. Dabei sollte jedes Inhaltsdokument über mindestens einen Link erreichbar sein.

Türchen 2: Was sollte bei der Auszeichnung von Zitaten beachtet werden?

Wenn uns bewußt wird, daß die Zeit, die wir uns für einen anderen Menschen nehmen, das Kostbarste ist, was wir schenken können, haben wir den Sinn der Weihnacht verstanden.
Roswitha Bloch Weiterlesen …

Ein Beutel Kirschen als Dankeschön

Zwei Frauen, eine sitzend und eine stehend vor einem Tisch, im Hintergurnd das Beratungsmobil
Das „Blickpunkt-Auge“-Team Liane Völlger und Ulrike Meinhold

Der Terminkalender von Liane Völlger und Ulrike Meinhold ist reichlich gefüllt. Die eine arbeitet als Bibliothekarin in der DZB, die andere beim BSV Sachsen „Blickpunkt Auge“. Beide treffen sich an zwei bis drei Tagen in der Woche und sind dann mit dem Beratungs- und Bibliotheksmobil „Blickpunkt Auge“ in Sachsen unterwegs. Im Juni stand der weiße Mercedes-Sprinter mit dem blauen Auge beispielsweise in Hoyerswerda, Kamenz, Meißen, Löbau, Zittau und Bautzen auf Marktplätzen oder vor Bibliotheken. Die beiden „Blickpunkt-Auge“-Beraterinnen informieren über Zuständigkeiten und staatliche Leistungen, aber auch über rechtliche und finanzielle Ansprüche seheingeschränkter Menschen. Sie geben einen Überblick über Sehhilfen und andere Hilfsmittel, die den Alltag erleichtern können.
Wir haben nachgefragt und wollten mehr wissen über die Menschen, die zu ihnen kommen und Rat suchen, über die Resonanz vor Ort auch in ländlichen Regionen und darüber, was noch besser gehen könnte.

Worin sehen Sie ihre Hauptaufgabe? Was soll die individuelle Beratung bringen?

Meinhold: Ich möchte Ratsuchenden Perspektiven aufzeigen, wie sie mit ihrer Seheinschränkung ihren Alltag selbstständig und mit mehr Lebensqualität meistern können. Nur in der individuellen Beratung ist es möglich, die Bedürfnisse jedes Einzelnen herauszufinden und individuelle Lösungswege zu erarbeiten. Denn die Anliegen und Lebenssituationen der Menschen, die zu uns kommen, sind doch recht unterschiedlich.

Völlger: Weiterlesen …

Mit anderen Augen – Inklusionspaten ermöglichen Teilhabe

Logo Inklusionspaten mit 2 stilisierten Personen

Die Woche des Sehens macht mit bundesweiten Aktionen vom 8. bis 15. Oktober auf die Belange von blinden und sehbehinderten Menschen aufmerksam. „Mit anderen Augen“, so lautet das diesjährige Motto, das auch für ein aktuelles Leipziger Projekt sehr gut passt: Leipziger Bürger*innen engagieren sich als sogenannte Inklusionspaten und begleiten blinde und sehbehinderte Menschen zu Kultur- und Freizeitangeboten. So wird Teilhabe ermöglicht!

Die Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB), die Diakonie Leipzig sowie das Schauspiel Leipzig haben bestehende Konzepte erweitert und einen Pool geschaffen, der verschiedene Interessenlagen vereint. Zunächst wurden und werden Freiwillige erfasst, die blinde und sehbehinderte Menschen zu Veranstaltungen begleiten wollen- eben Inklusionspaten.

Auf dieses Kontingent können dann blinde und sehbehinderte Theater-, Museums- oder Festivalgänger zugreifen, wenn sie Begleitung wünschen. Zudem können sich Veranstalter melden, die den Service der Inklusionspaten nutzen wollen, um ihr Programm diesen potentiellen Besuchern anzubieten. Hierfür kommt grundsätzlich jedes Veranstaltungsformat in Frage, das ggf. schon barrierearm oder inklusiv konzipiert ist. In jedem Fall gibt es dazu eine passende Beratung.

„Es ist an der Zeit, die großartige Idee der Inklusionspaten auf ganz Leipzig auszuweiten! Nicht allein mit Blick auf das Louis-Braille-Festival im Juli 2019 in Leipzig unterstützen wir das Engagement sehr und freuen uns, wenn sich immer mehr Kulturinstitutionen beteiligen“, so Sandra Plessing, zuständige Projektleiterin in der DZB. Passend zum Festival trägt die DZB das Thema Barrierefreiheit und Inklusion im Kulturbereich in die Stadt Leipzig – mit dem Ziel, dauerhaft etwas zu bewegen und mehr Angebote in der Stadt für blinde und sehbehinderte Menschen zu schaffen.

Mitmacher gesucht!

Alle Informationen für Interessenten sind unter www.inklusionspaten.de zusammengefasst. Durch die hier benannten Ansprechpartner wird das Angebot koordiniert. Weiterlesen …

Frankfurter Buchmesse: Informationsveranstaltung „Anpassung des deutschen Urheberrechtsgesetzes – Chancen und Herausforderungen des Marrakesch-Vertrages“

Programmablauf

11. Oktober, 10 Uhr in Halle 3.1, Raum „Resonanz“

Elke Dittmer
Die Moderation der Veranstaltung übernimmt Elke Dittmer, Geschäftsführerin der Stiftung Centralbibliothek für Blinde sowie der Norddeutschen Blindenhörbücherei e.V. (NBH) und Vorsitzende der Mediengemeinschaft für blinde, seh- und lesebehinderte Menschen (MEDIBUS e.V.).

Jürgen Dusel
Zu Beginn erläutert der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, die Problematik „Büchernot“: Zahlreiche seh- und lesebehinderte Menschen in Deutschland können ihre Bücher nicht einfach im Laden kaufen. Um Zugang zu Literatur zu bekommen, sind die Betroffenen darauf angewiesen, dass die Inhalte von Blindenbibliotheken und Medienzentren barrierefrei aufbereitet und zur Verfügung gestellt werden. Die Übertragung der Literatur stellt für blinde und sehbehinderte Menschen eine Grundvoraussetzung für die Teilhabe am kulturellen, gesellschaftlichen und beruflichen Leben dar.
Es wird erläutert, wie der Vertrag von Marrakesch dazu beitragen soll, der Büchernot lese- und sehbehinderter Menschen (national sowie international) entgegen zu wirken und welche Bedeutung dies für die betroffenen Leserinnen und Leser hat.

Susanne Barwick
Was bedeutet die Umsetzung des Vertrages von Marrakesch bzw. der Marrakesch-Richtlinie für deutsche Buchverlage? In Deutschland existiert bereits seit 2003 eine gesetzliche Schrankenreglung für Menschen mit Behinderungen. Verlage arbeiten bereits vertrauensvoll mit Blinden- und Sehbehindertenorganisationen zusammen. Die bisherige Schrankenregelung wird nun durch die Umsetzung des Marrakesch-Vertrages bzw. der Marrakesch-Richtlinie erweitert. Die stellvertretende Justiziarin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels Susanne Barwick erläutert den deutschen Gesetzesentwurf und erklärt, auf welche Veränderungen Verlage sich einstellen müssen.

Prof. Dr. Thomas Kahlisch Weiterlesen …